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Umweltbildung, die Früchte trägt: Für eine gute Zukunft des Schullandheims Bauersberg wurde anlässlich des bayernweiten Aktionstags der Umweltbildung ein Holunderbusch gepflanzt. Das Bild zeigt von links: Markus Seibel (Geschäftsführer der Hobbach-Bauersberg gGmbH), Bürgermeister Georg Seiffert, Heike Makowsky (Schatzmeisterin vom Schullandheimwerk Unterfranken), Dr. Andrea Schmitt (Leiterin des Studienhauses am Bauersberg) und Mitarbeiter Dieter Köstler. Foto: Marion Eckert, 21.05.2021

Mit einer Spende in Höhe von 1000 Euro unterstützt das Großbardorfer Industrieunternehmen IFSYS das Schullandheim Bauersberg. "Unser sozialer Auftrag ist uns stets sehr wichtig", sagt IFSYS-Geschäftsführer Adelbert Demar. "Wie viele andere kann auch das Schullandheim seinem Geschäft aktuell nicht nachgehen, sodass wir hier helfen wollten." IFSYS verzichtet traditionell auf Weihnachtspräsente für Kunden und Geschäftspartner und unterstützt stattdessen soziale Projekte und Einrichtungen. "Die Einrichtung ergänzt sich gut mit unserer Firmenphilosophie", erklärt Demar die Entscheidung zugunsten des Bauersbergs. "Auch das Umweltprogramm der Einrichtung deckt sich mit unseren Ansichten in Sachen ökologisches und nachhaltiges Handeln", so Demar.

 "Wir sind sehr dankbar für die großzügige Spende von IFSYS", freut sich Markus Seibel, Geschäftsführer der Schullandheim Hobbach-Bauersberg gGmbH über die unerwartete Hilfe. Die gemeinnützige GmbH betreibt das Schullandheim bei Bischofsheim. "Es ist ein schönes Zeichen der Wertschätzung auch und gerade in der Corona-Zeit, von der wir als Schullandheim-Betreiber sehr stark betroffen sind", ergänzt Seibel. Das Schullandheim Bauersberg ist seit Mitte März 2020 geschlossen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befinden sich in Kurzarbeit und nur die notwendigsten Aufgaben werden derzeit durchgeführt. "Bisher haben öffentliche Förderungen unser Überleben gesichert", so Markus Seibel. Die Einrichtung bietet bis zu drei Schulklassen die Möglichkeit, erlebnis- und erkenntnisreiche Tage in der Rhön zu verbringen.

Main Post, 04.03.2021, Simon Snaschel, Marketing, IFSYS Großbardorf

 

Das Rhöniversum setzt vermehrt auf digitale Bildung und Information. Ganz neu eingerichtet wurde ein Podcast, der künftig monatlich auf allen gängigen Podcast-Plattformen erscheinen wird. Mit ihm sollen Interessierte aller Altersgruppen angesprochen werden, die sich für das Rhöniversum und das Biosphärenreservat Rhön interessieren. Zum Rhöniversum gehören die Schullandheime Bauersberg (Bischofsheim) und Thüringer Hütte (Hausen) sowie die Umweltbildungsstätte (Oberelsbach).

Jeden Monat soll es einen neuen Podcast mit einem spannenden Gast geben, der sich für die Ziele der Umweltbildung und des Biosphärenreservates Rhön stark macht. Interviewt werden die Gäste von Bernd Fischer, dem Geschäftsführer der Umweltbildungsstätte Oberelsbach und Katharina Klug, der pädagogischen Fachbetreuerin. Sie nehmen die Zuhörer mit auf eine Reise durch das Rhöniversum.

Engagiert für die Region

"Wir treffen auf die unterschiedlichsten Menschen mit den unterschiedlichsten Berufen, aber alle verfolgen das gleiche Ziel: sie engagieren sich für die Region und setzen auf eine nachhaltige Entwicklung ihrer (Wahl-)Heimat. Hört rein und durchquert mit uns den Kosmos voller Leben", laden sie zum Entdeckern der Rhön per Podcast ein.

Seit Januar diesen Jahres gibt es den Podcast. Die dritte Folge, die am letzten Donnerstag im März online gehen wird, wurde bereits aufgenommen. Markus Seibl, der Geschäftsführer der Bauersberg Hobbach gGmbH, spricht über den Rhöniversumsverbund, über die Verbindungen zueinander aufgrund der sich gegenseitig ergänzenden Bildungsangebote, sowie über die thematischen Schwerpunkte der Bildungsarbeit des Schullandheims Bauersberg. Mit Markus Seibel wird der Blick über den Tellerrand des Biosphärenreservats geworfen, erfahren die Zuhörer doch auch mehr über die interessanten Angebote im Schullandheim Hobbach. Was am Bauersberg und in Hobbach geboten wird, ist nämlich wirklich besonders, sogar zum Teil einzigartig in Bayern. Bei wem nun die Neugier geweckt wurde, kann diese mit der dritten Folge des Podcasts garantiert stillen.   

Bisher sind zwei Podcasts erschienen

In der ersten Folge, die seit Ende Januar online ist, sprechen Fischer und Klug mit Dr. Joachim Schneider, der bis zum Frühjahr vorigen Jahres noch der pädagogische Fachbetreuer der Umweltbildungsstätte war und nun Leiter des neuen Naturerlebniszentrums Rhön im südlichen Teil der bayerischen Rhön ist. Er spricht unter anderem über die Pläne für das neue Naturerlebniszentrums Rhön und welche Rolle dabei der Kissinger Wild-Park Klaushof spielt.

In der zweiten Folge ist Julia Rösch von der Bayerischen Verwaltungsstelle, verantwortlich für den Bereich "Nachhaltige Entwicklung" des Biosphärenreservates, zu Gast. Im Gespräch geht es um die verschiedenen Projekte, die sie mit den Menschen des Biosphärenreservates umsetzt. Doch es bleibt nicht nur beim Dienstlichen. Die gebürtige Bad Neustädterin erzählt von ihrem persönlichen Bezug zum Kreuzberg und ihrem Lieblingsort in der Rhön. Über die Frage, welches der drei Rhöner Tiere – Wildkatze, Birkhuhn oder Rhönschaf – Julia auf die Arche retten würde, muss sie keine Sekunde lang nachdenken. Für welches Tier Julias Herz schlägt erfahren die Hörer in der zweiten Folge des Podcast. Der Podcast ist unter anderem auch auf Spotify, podigee und amazon music zu hören. (http://www.oberelsbach.rhoeniversum.de/ueber-uns/podcast">www.oberelsbach.rhoeniversum.de/ueber-uns/podcast)

Rhön und Saalepost, 22.03.2021

Stellen die neue Broschüre vor (von links): Katharina Klug, Pädagogische Fachbetreuerin der Umweltbildungsstätte, Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb, Bernd Fischer, Geschäftsführer der Umweltbildungsstätte Oberelsbach, und Klaus Spitzl, Geschäftsführer des Vereins Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön.

Die Zeit des Lockdowns hat das Team der Umweltbildungsstätte Oberelsbach dazu genutzt, neue Wege einzuschlagen. So wurde unter anderem das Bildungsangebot überarbeitet und eine neue Printversion mit aktualisiertem Inhalt und in neuem Design erstellt. Die Broschüre mit rund 60 verschiedenen Modulen aus fünf Themenbereichen wurde nun im Rahmen der Gesellschafterversammlung der Umweltbildungsstätte Oberelsbach gGmbH vorgestellt. „Besonders freuen wir uns, dass wir viele weitere neue Partnerinnen und Partner aus der Region gewinnen konnten, die sich mit ihrer Expertise in unser Bildungsprogramm einbringen. Neu ist auch, dass jedes Modul hinsichtlich seiner Barrierefreiheit gekennzeichnet ist“, freut sich Geschäftsführer Bernd Fischer. Neben der gedruckten Broschüre steht das Programm auch digital kostenfrei zur Verfügung.

Die Umweltbildungsstätte als Schullandheim und Seminarhaus im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön bietet Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Umweltbildung für Schulklassen, Studierende und Erwachsenengruppen an. Die BNE geht dabei weit über den klassischen Naturschutz hinaus: Sie behandelt neben ökologischen auch ökonomische, soziale und kulturelle Themenfelder und fordert so zur Auseinandersetzung mit allen Dimensionen der Nachhaltigkeit heraus.

Kooperationen mit Akteuren aus der Region 

All diese Aspekte werden im Bildungsangebot der Umweltbildungsstätte bedacht. Um die Komplexität des Themas Nachhaltigkeit in der Bildungsarbeit abbilden zu können, arbeitet das Umweltbildungsteam mit zahlreichen Akteurinnen und Akteuren aus der Region zusammen, die sich in ihrer täglichen Arbeit für die Rhön und eine nachhaltige Entwicklung einsetzen. Hierzu zählen beispielsweise ErlebnisbäuerInnen, regionale Brauereien, das Fränkische Freilandmuseum Fladungen, das BayernLab Bad Neustadt (Thema Digitalisierung) und Zertifizierte Natur- und LandschaftsführerInnen.   

„Diese Kooperationen sind der Schlüssel, um der Vielschichtigkeit von Nachhaltigkeit und dem breiten Themenfeld der Bildung für nachhaltige Entwicklung gerecht werden zu können. Daher freuen wir uns ganz besonders, dass wir immer auf unsere Partnerinnen und Partner als unentbehrliche Stütze unserer Arbeit zählen können“, betont Katharina Klug, Pädagogische Fachbetreuerin der Umweltbildungsstätte.

Dauerbrenner und Neuheiten

Die neue Broschüre enthält rund 60 verschiedene Bildungsangebote aus den fünf Themenbereichen Ernährung und Landwirtschaft, Wald und Holz, Siedlung und Soziales, Nachhaltiger Konsum sowie Mensch, Natur und Umwelt. Die meisten der Angebote stellen seit Jahren feste Bestandteile des Programms dar, die nicht mehr wegzudenken sind. Hierzu gehören die Sternenwanderung, die Führung durch das Schwarze Moor, der Besuch beim Rhönschäfer oder die Betriebsbesichtigung der Bionade GmbH in Ostheim v. d. Rhön.

„Allerdings machen der gesellschaftliche Wandel und die Brisanz aktueller Themen eine Anpassung des Angebotes von Zeit zu Zeit notwendig“, so Klaus Spitzl, Geschäftsführer des NBR e. V. Auch die immer wiederkehrenden Stammgäste der Umweltbildungsstätte freuen sich über neue Angebote.

Brot, Bier und Biodiversität

Neu ist zum Beispiel eine Führung durch die Kelterei Schloss Gebsattel in Sondheim v. d. Rhön, bei der der Weg vom Obst zum Getränk nachvollzogen wird. Der Bäckermeister und Brotsommelier Ullrich Amthor aus Waltershausen informiert die Gäste in der Umweltbildungsstätte mit einer Mischung aus Theorie und Praxis rund um das Thema Brot. Im Orgelbaumuseum Schloss Hanstein in Ostheim v. d. Rhön wird die Geschichte des Orgelbaus durch viele interaktive Elemente erlebbar gemacht. Ebenfalls neu im Programm ist eine Expedition ins Grünland, bei der die Biodiversität, der Artenreichtum einer Rhöner Wiese, mit Bestimmungshilfe und Becherlupe ganz praktisch erkundet werden kann. Wissenswertes zum Herstellungsprozess und einen Streifzug durch die Vielfalt des Rhöner Bieres in Form einer Verkostung bietet das neue Modul „Vom Halm ins Glas“.

Projektwoche „Alltagskompetenz und Lebensökonomie“ für Schulen Pflicht

Eine weitere wichtige Neuerung im Programm ist das Angebot einer Projektwoche „Alltagskompetenz und Lebensökonomie“, die seit diesem Schuljahr sowohl für Grund- als auch für weiterführende Schulen in Bayern verpflichtend ist. Hier sollen Schülerinnen und Schüler fit werden in den Bereichen Ernährung und Landwirtschaft, Gesundheit, Verbraucherverhalten, Umweltverhalten und Haushaltsführung. In der Umweltbildungsstätte kann diese Aufgabe im Rahmen eines Schullandheimaufenthaltes durchgeführt werden. Buchen kann man das 5-tägige Komplettpaket oder einzelne Themenbausteine.

Barrierefreiheit gekennzeichnet

Mehrmals im Jahr beherbergt die Umweltbildungsstätte Gruppen der Offenen Behindertenarbeit oder der Lebenshilfe. Auf die Barrierefreiheit des gesamten Hauses wurde bereits beim Bau vor rund zehn Jahren großen Wert gelegt. Nun sind auch alle Module in der Broschüre und auf der Homepage hinsichtlich ihrer Barrierefreiheit bezüglich Seh-, Hör- oder Gehbehinderung sowie kognitiver Beeinträchtigung gekennzeichnet. So können sich die Betreuerinnen und Betreuer vorab darüber informieren, welche Module für die Bedürfnisse ihrer Gruppe geeignet sein könnten.

Lob von Landrat und Bürgermeisterin

Thomas Bold, Landrat des Landkreises Bad Kissingen, und Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb lobten die Überarbeitung des Angebots und betonten dessen stets wachsende Bedeutung für die Bildungslandschaft in der Rhön und darüber hinaus. „Mit der besonderen Kennzeichnung der barrierefreien Angebote ist ein weiterer wichtiger Schritt im Bereich Inklusion getan“, sagte Landrat Bold. Birgit Erb dankte dem Umweltbildungsteam um Katharina Klug. „Neben Klimawandel und Naturschutz nimmt das Angebot aktuelle gesellschaftlich relevante Themen in den Blick.“ So gehören auch die nachhaltige Dorfentwicklung im ländlichen Raum und der Alltag in der Kommunalverwaltung zum Programm. Bei einer Ortsrallye lernen die SchülerInnen den Markt Oberelsbach näher kennen, und in dem Modul „Kommunalverwaltung ganz nah“ können Bereiche des Rathauses und der Gemeindeverwaltung erkundet werden. Auch in der Verwaltung wolle man künftig einen stärkeren Fokus auf digitale Barrierefreiheit legen, sagte die Bürgermeisterin – etwa in Form eines virtuellen Rundgangs durch das Rathaus.

Das Bildungsprogramm ist digital auf der Homepage der Umweltbildungsstätte unter https://oberelsbach.rhoeniversum.de/ihr-programm zu finden. Für Fragen steht das Team der Umweltbildungsstätte Oberelsbach gern telefonisch unter (09774) 8580 550 oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zur Verfügung.

Freuen sich über die Rezertifizierung mit dem Qualitätssiegel des Bundesforums Kinderund Jugendreisen (von links): Klaus Spitzl, Geschäftsführer des Vereins Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön, Bernd Fischer, Geschäftsführer der Umweltbildungsstätte Oberelsbach, Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb und Katharina Klug, Pädagogische Fachbetreuerin in der Umweltbildungsstätte.

Bereits seit dem Jahr 2014 trägt die Umweltbildungsstätte Oberelsbach im Bayerischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön das Qualitätssiegel des Bundesforums Kinder- und Jugendreisen und ist seitdem mit der Spitzenbewertung ausgezeichnet. Im vergangenen November wurden die Voraussetzungen für die anstehende Rezertifizierung geprüft, im Februar kam nun die positive Nachricht: Die Umweltbildungsstätte darf die fünf Sterne auch für die kommenden drei Jahre tragen.

Das Bundesforum Kinder- und Jugendreisen e.V. ist die Dachorganisation für den Bereich der Kinder- und Jugendreisen in Deutschland. Das gemeinnützig arbeitende Forum bietet eine Plattform für trägerübergreifende Diskussionen und Innovationen. Gemeinsames Anliegen: die Qualitätssicherung. Die Zertifizierung mit dem Qualitätssiegel ist hierbei vertrauensstiftend für Veranstalter von Kinder- und Jugendreisen. Diese können sich aufgrund des Siegels sicher sein, in der Umweltbildungsstätte ein hochwertiges Angebot in allen Bereichen vorzufinden – vom Bildungsangebot über die Verpflegung bis hin zur Zimmerausstattung. „Eine große Rolle spielt dabei auch der Kinder- und Jugendschutz, der anhand eines eigenen Schutzkonzepts und regelmäßigen Schulungen umgesetzt wird“, erklärt Bernd Fischer, Geschäftsführer der Umweltbildungsstätte Oberelsbach.
Der Anforderungskatalog für eine bestmögliche Bewertung ist sehr umfassend. Reinhard Schwarz, Auditor des Bundesforums, zeigte sich nach der eingehenden Prüfung aller Bereiche des Hauses höchst zufrieden und bezeichnet die Umweltbildungsstätte als „ein Vorbild für andere Einrichtungen“.

Die 2012 eröffnete Umweltbildungsstätte Oberelsbach sensibilisiert unter dem Motto „Ein Kosmos voller Leben“ Schüler, Studenten und Erwachsene für die (Um-)Welt am Beispiel des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. Die visionäre Architektur der Einrichtung ist Symbol für die Modernität des zeitgemäß konzipierten Bildungsangebots mit Seminaren, Workshops und Vorträgen. Ausführliche Infos unter www.rhoeniversum.de oder unter Telefon (09774) 8580 550.

Zuversichtlich gehen die Verantwortlichen des Rhöniversums durch den Lockdown. Das Bild zeigt von links: Markus Seibl (Geschäftsführer der Hobbach-Bauersberg gGmbH), Bernd Fischer (Geschäftsführer der Umweltbildungsstätte Oberelsbach), Katharina Klug (pädagogisch Fachbetreuerin), Dr. Andrea Schmitt (Leiterin des Studienhauses am Bauersberg), Dieter Köstler (Mitarbeiter Bauersberg) und Stephan Barthelme (Geschäftsführer des Schullandheims Thüringer Hütte).sforums Kinderund Jugendreisen (von links): Klaus Spitzl, Geschäftsführer des Vereins Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön, Bernd Fischer, Geschäftsführer der Umweltbildungsstätte Oberelsbach, Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb und Katharina Klug, Pädagogische Fachbetreuerin in der Umweltbildungsstätte.

Hoffnungsvoll blicken die Vertreter des Rhöniversums in die Zukunft – trotz Lockdown und fehlender konkreter Perspektive. Staatliche Finanzhilfen führen über die trüben Zeiten. Die Schullandheime Bauersberg (Bischofsheim), Thüringer Hütte (Hausen) und die Umweltbildungsstätte (Oberelsbach) bilden das Rhöniversum. Sie haben unterschiedliche Bildungsangebote und räumliche und strukturelle Voraussetzungen, sodass sie auch während der Corona-Pandemie verschiedene Wege gefunden haben. Alle drei Einrichtungen sind Träger des Qualitätssiegels Umweltbildung Bayern.

Das Schullandheim Bauersberg ist seit 16. März geschlossen. Im Gegensatz zur Thüringer Hütte und der Umweltbildungsstätte sei es nicht möglich gewesen, am Bauersberg Belegungen anzunehmen, erläutern Markus Seibl, Geschäftsführer der Hobbach-Bauersberg gGmbH, und Dr. Andrea Schmitt, die Leiterin des Studienhauses. Ob im aktuellen Schuljahr noch Schulklassen zum Bauersberg kommen werden, bezweifeln beide. Sie bauen nun auf Buchungen in den kommenden Jahren. Zwischen 10 000 und 11 000 Übernachtungen verzeichnet das Schullandheim Bauersberg pro Jahr, in 2020 waren es 540.

Kooperation mit Universität und BayernLab

Andrea Schmitt nutzte die Monate des Lockdowns, die Bildungsmodule zu überarbeiten und neue Projekte zu erstellen. Sie ist überzeugt, dass die Digitalisierung künftig eine größere Rolle spielen wird und ist diesbezüglich tätig geworden. Auch soll die Kooperation mit der Universität Würzburg und dem BayernLab verstärkt und ausgebaut werden.

Anstehende Sanierungen, wie die geplante Erneuerung der Heizung, wurden verschoben, erklärte Seibl. Froh sei er, dass es für den Bauersberg und Hobbach möglich war, Corona-Soforthilfe zu bekommen. Gelder gab es neben der Soforthilfe noch aus weiteren Hilfsprogrammen. "Wir sind sehr froh über die Förderungen der öffentlichen Hand. Zum aktuellen Zeitpunkt sind wir sehr zuversichtlich, dass wir die Corona-Krise überleben werden", betonte Seibl. "Diese finanzielle Unterstützung – wie auch die Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld sowie das Ausreizen sämtlicher Sparpotenziale – hilft uns über die Zeit."

Kleinere Gruppen und Einzelpersonen

"Wir hatten offen wann immer es ging", erinnert sich Bernd Fischer, Geschäftsführer der Umweltbildungsstätte in Oberelsbach an die Sommermonate. Zwar konnten keine Schulklassen beherbergt werden, dafür kleinere Gruppen, Einzelpersonen, Paare und Familien, die einen Bildungsurlaub buchten. "Die Leute wollten raus, wir waren gut nachgefragt."

Viel Arbeit, Zeit und Personal seien investiert worden, um ein umfassendes Corona-Konzept aufzustellen. Die bisher offene Küche wurde umgestaltet, der Speisesaal auf das ganze Erdgeschoss erweitert und ein Einwegsystem installiert. "Wir haben viel investiert und wurden dann Opfer des Lockdown-Light", so Fischer. 75 Prozent Umsatzverlust weise das Jahr 2020 auf, statt rund 13 000 Übernachtungen sank die Zahl auf 3500.

Digitale Formate erstellt

Verärgert ist Fischer über das Kultusministerium und die Vorgabe, dass Neuverträge eine kostenlose Stornierung beinhalten sollen. "Das Risiko wird komplett auf die Häuser abgewälzt." Während eines staatlich angeordneten Lockdowns sei die Stornierung natürlich kostenfrei möglich, die Gebühren trug bislang das Kultusministerium. Doch nun soll pauschal die Stornoierungsregelung gekippt werden, was für die Häuser unkalkulierbar und finanziell nicht leistbar sei. Auch in der Umweltbildungsstätte wurde das Bildungsprogramm komplett überarbeitet. "Wir sind jetzt barrierefrei", betont die pädagogische Fachbetreuerin Katharina Klug. Neue digitale Formate wurden erstellt, die auf der Homepage unter dem Begriff "Interaktiv für Zuhause" abzurufen sind. Staatliche Fördermittel für die geschlossenen Monate gab für die Umweltbildungsstätte auch, allerdings nicht in dem Umfang wie für den Bauersberg.

Das Sorgenkind des Rhöniversums

Das Schullandheim Thüringer Hütte ist im Moment das Sorgenkind des Rhöniversums, da unklar ist, wie es mit der Einrichtung weitergehen wird, nachdem die Diözese Würzburg angekündigt hatte, sich aus der Trägerschaft zurückziehen zu wollen. Stephan Barthelme, der zum 1. September die Stelle des Geschäftsführers antrat, plant zunächst weiter. "Es wird sicherlich leichter sein, ein gut gebuchtes Haus an einen potenziellen Nachfolger zu übergeben."

Im Sommer wurde Familienurlaub  angeboten, der sehr gut nachgefragt wurde. Auch hier musste viel investiert werden, um Abstand und Hygiene den aktuellen Vorschriften gemäß zu gewährleisten. Was die nächsten Monate angeht, ist Barthelme eher skeptisch. Vor Sommer rechnet er nicht mit der Möglichkeit zu öffnen und dann nicht für Schulklassen, sondern eher wieder für Wandergruppen und Familien. Auch die Thüringer Hütte bekam staatliche Hilfe für die Monate während des Lockdowns.

Marion Eckert, Main Post, 19.02.2021

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